Trump feuerte den Chef des U.S. Bureau of Labor Statistics (BLS), einer 1884 gegründeten Institution, die traditionell als unabhängig gilt. Die Republikaner werfen der Behörde Datenmanipulation in Bezug auf die Arbeitsmarktsituation vor. Und das ist nicht das erste Mal. Im Sommer 2024 korrigierte das BLS abrupt die Beschäftigungsdaten, was es der Fed ermöglichte, vor einer Wahl dringend eine Zinssenkung durchzuführen. Trumps Team behauptete damals, dies geschehe, um Harris‘ Kampagne zu unterstützen.
Und letzte Woche wurde eine weitere Überprüfung durchgeführt, die zeigte, dass der US-Arbeitsmarkt zu kollabieren beginnt. Es stimmt, dass die Fed es nicht eilig hat, die Zinssätze jetzt zu senken, da der Inflationsdruck aufgrund von Trumps Handelskriegen steigt. Die Rezession auf dem Arbeitsmarkt könnte das Weiße Haus jedoch dazu zwingen, die Zölle auf ausländische Produkte dringend zu lockern – vielleicht schon im September. So könnte das gesamte Zollsystem des Weißen Hauses im Müll landen. Jetzt hofft Trump, einen Loyalisten an die Spitze des Statistikamtes zu setzen, der „andere Zahlen“ produzieren wird. In der Zwischenzeit könnte Trumps Team im nächsten Jahr auch versuchen, die Fed direkt dem Finanzministerium unterzuordnen. Es bleiben jedoch noch zehn Monate, bis die Führung der Fed ausgetauscht wird. In der Zwischenzeit kann in der amerikanischen Wirtschaft viel passieren. Die Industrie versinkt nach einer kurzen Wachstumsphase wieder in der Rezession. Der Immobilienmarkt verschlechtert sich aufgrund der hohen Hypothekenzinsen immer schneller. Die negativen Auswirkungen der verhängten Zölle werden sich ab Herbst bemerkbar machen.
Und wenn sich die Krise bis 2026 verschärft, könnten Trump und die Republikaner bei den Kongresswahlen eine Reihe unangenehmer Überraschungen erleben.
Übersetzt und bearbeitet von Alex Kada