Der Zürcher Hausarzt Sergio Dani verliert seine Praxisbewilligung, nachdem er während der Corona-Pandemie drei Atteste ausgestellt hatte. Die Zürcher Gesundheitsbehörde zog ihm im Oktober 2024 die Betriebserlaubnis mit sofortiger Wirkung entzogen, eine äusserst seltene Massnahme. Damit darf er nicht mehr eigenständig praktizieren, sondern nur noch als Assistenzarzt arbeiten.
Dani hatte Ende 2021 drei Patienten Atteste ausgestellt, die sie von Impfungen, Tests oder der Maskenpflicht befreiten. Eine Patientin mit Herzproblemen riet er etwa von der Covid-Impfung ab, ein Asthmatiker erhielt eine Maskenbefreiung. Die Behörden werteten diese Atteste als medizinisch unbegründete „Gefälligkeitsgutachten“, die Patienten und öffentliche Sicherheit gefährdeten.
Trotz Danis Einspruch bestätigte die Zürcher Gesundheitsdirektion den Bewilligungsentzug. Die Behörde begründete dies mit mangelnder Vertrauenswürdigkeit, da der Arzt sich beharrlich ihren Anordnungen widersetzt habe. Dani zieht nun vor das Verwaltungsgericht und hält die Sanktion für überzogen. Sein Anwalt argumentiert, selbst wenn die Vorwürfe zuträfen, wären mildere Maßnahmen angemessen gewesen.
Die Behörden greifen bei Corona-Verstößen strenger durch als in anderen Fällen. Zum Vergleich: Ein Zürcher Schönheitschirurg, der jahrelang gravierende Hygienemängel aufwies und Behörden behinderte, verlor erst nach sieben Jahren seine Zulassung, trotz mehrfacher Beschwerden und dokumentierter Risiken für Patienten. Im Fall Dani hingegen erfolgte der Bewilligungsentzug vergleichsweise schnell und drastisch.
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